Montag, 5. November 2012

Seit 2 Monaten in Peru


Wieder einmal Hallo :D


Heute vor zwei Monaten hat mein ganzes Abenteuer begonnen, dazumals wusste ich noch überhaupt nicht, wo ich hinkomme, ich kannte genau einmal die Namen meiner Familie und nun kenne ich schon eine Menge Leute, von denen mich viele wie ein Teil, der schon immer mit ihnen da war, behandeln. Ich finde ein solches Austauschjahr etwas wunderbares, und würde es jedem weiterempfehlen.

Was habe ich von den letzten Tagen wieder neues zu erzählen...?? Also ich beginne mal am Dienstag, 30. Oktober. Ein Tag nach dem Geburtstag meiner lieben Schwester Sereina, war der Geburtstag meines Grossvaters. Wir waren nach der Schule zum Mittagessen zu einer Grillade eingeladen (Also das Mittagessen hier ist ja immer so erst um 14.30/ 15.00), wir blieben den ganzen Nachmittag. Es waren einfach die Grosseltern, Meine Tante Faby mit Toño und einigen Freunden und meine Familie da. Nach dem Essen haben wir auch noch "Pictonary" gespielt, das ist wie Tabu, einfach mit Malen. Am Späteren Abend kamen noch einige Freunde meines Grossvater, einer nahm seine Gitarre mit, und ein anderer hat dazu gesungen. Es war eine schöne Stimmung! Wir vergnügten uns noch beim "Phase 10" spielen, ein Spiel, dass ich aus der Schweiz mitbrachte, und von allen heiss geliebt wird. :)

Am Mittwoch ist in Peru "Día de la canción criolla", was wortwörtlich übersetzt Tag des Liedes der Hispoamerikaner, oder Kreolen heisst. Es wird an diesem Tag gefeiert, weil an diesem Tag viele der guten, traditionellen Musiker Perus geboren wurden. In der Schule musste jede Klasse, sein Lied vorsingen, -tanzen, -spielen, dass sie im Unterrichtsfach Kunst geübt haben. Dieser Mittwoch war auch Halloween, was in der Schule natürlich nicht gefeiert wird, weil Halloween ihren Ursprung nicht in der Kirche, sondern im Gegenteil von der Kirche sogar verabscheut wird, und unsere Schule eine sehr religiöse Schule ist. Ich kenne jetzt schon, obwohl ich die meisten Gebete nicht mitbeten kann, glaub ich schon mehr Gebete in spanisch als in Deutsch.
Am Abend kam Nele, die Austauschschülerin aus Deutschland zu mir. Wir machten uns einen gemütlichen Abend, und verteilten den kleinen, verkleideten Kindern, die an der Türe läuten kamen, auch Süsses. Was uns natürlich auch dazu verführte das eine oder andere zu vernaschen. *.*

Allerheiligen ist auch hier ein Feiertag, und meine Schule hat sogar Brücke gemacht, also stand ein langes Wochenende vor mir... Zuerst wollten wir verreisen, wir blieben dann schlussendlich aber zuhause, doch es hat trotzdem viele Überraschungen mit sich gebracht. Donnerstag Morgen blieben wir zuhause, ich spielte eine kurze Zeit auch draussen im Garten mit meinen kleineren Geschwistern, wo auch die Hunde waren... Tiago spritzte einem der Hunde ein bisschen Wasser an, minimal wenig, doch es reichte, dass dieses Tier agressiv wurde. Weil Charlie mich am wenigsten von uns dreien kannte, ging er auf mich los. Er versuchte mich zu beissen, währenddem ich hysterisch mein Bein schüttelte. Schlussendlich hatte er mir nur einige Blaue und rote Flecken, einen riesigen Schock, und kaputte Trainerhosen, die mich jetzt wenigstens immer an ihn erinnern, zurückgelassen. :D
Den Nachmittag verbrachten wir in Tortugas. Gegen den Schluss sassen wir gemütlich auf der Terasse, und knabberten ein bisschen Snacks, als mich Neme plötzlich zu sich rief, und mir sagte ich solle kommen, er habe ein Auto gesehen, dass vorne drauf ein Schild mit der Aufschrift "Suiza" hat. Ich solle kommen! Ich fragte ihn, ob er sich sicher wäre, ob es nicht einfach irgend ein peruanischer Schweizer-Fan sei, doch er versicherte mir, dass "Gringos" (ein nicht böses Wort für Ausländer oder Exotisch, also in diesem Fall so wie ich, Menschen mit eher hellen Haaren und heller Haut) darin sassen. Und tatsächlich, es war ein Paar mit einer Thurgauernummer. Sie kamen aus Frauenfeld, und starteten gerade ihre 6 Monatige Südamerika Reise, die in Lima begann... (sie liessen ihr Auto nach Lima verschiffen). Sie duschten sich in unserer Wohnung und parkierten dann ihr Auto bei uns draussen im Unterstand, um ihr Bett auszuklappen und zu schlafen. Es war ein komisches Gefühl, sich mit Schweizer zu treffen, und sich ihnen irgendwie nah zu fühlen, aber sich trotzdem Teil der anderen Einheimischen Leuten zu fühlen.


Freitag gingen wir mit den Austauschschülern aus, und Samstag waren wir zu einer Grillade eingeladen. Wir führten an diesen zwei Tagen auch noch die Hunde aus, zu denen ich nun zuerst wieder etwas Vertrauen gewinnen muss...
Ach ja am Samstag haben wir einen wunderbaren Lichteffekt in der Sonne gesehen, ein Halo.




Sonntag gingen wir gegen den Nachmittag auf "Cerro de la Paz", Hügel des Friedens, der am Ende der Stadt Chimbote liegt, und von wo aus man auf ganz Chimbote sehen kann. Es war schön! Wir betraten auch eine Kirche, die unterirdisch schön war. Man betrat sie durch einen 12m langen Gang, der absolut dunkel war, man sah also nicht einmal seine eigenen Hände, sprich gar nichts! Das hat mir also schon ein bisschen Angst gemacht!





Ja dann meine Lieben bis bald wieder! Tschüss :)