Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtszeit mal ein bisschen anders!

Hallo alle zusammen :) Endlich melde ich mich mal wieder... :) Die Zeit vergeht so schnell! Ich habe das Gefühl, dass es erst eine Woche her ist, dass ich gesagt habe: "Jetzt bin ich schon einen ganzen Monat in Peru", aber nun sind es schon mehr als drei!

Und ich habe wieder viel erlebt! Am Samstag 10. November ist eine unserer Grossmütter 70 geworden! Die Tanten aus Lima sind angereist, und wir haben bei uns zu Hause ein schönes Fest gemacht. Ich habe wieder einen weiteren Teil der Familie kennengelernt. Es war die Mutter von Neme, dh. mit teilweisen arabischen Bräuchen. Es gab auch einige arabische Spezialitäten, z.B. "Hojas de parra", was übersetzt Traubenblätter heisst. Es ist Reis mit noch anderen Zutaten, gewickelt in Traubenblätter. Es gab auch ein köstliches Humus! Für das Dessertbuffet habe ich eine engadiner Nusstorte gebacken, die sehr schnell und mit guter Rückmeldung verzehrt wurde... zum Dessert gab es auch arabischen Kaffe, der sehr süss ist!
Der eine Cousin aus Lima geht dort in eine schweizer Schule, er lernt auch ein bisschen deutsch, und Mathematik ist z.B. auch in deutscher Sprache! Er hat mir sein Heft gezeigt, "St. Galler Lehrverband" :) Und es hat Aufgaben drin wie z.B. "Ein Schiff fährt von Rapperswil nach Vitznau..." wie krumm das für ein Peruaner klingen muss! Oder sie lernen mit schweizer Franken rechnen!

In der Schule haben wir in Geschichte einen Film zum zweiten Weltkrieg geschaut, ich bin recht erschrocken, als die plötzlich begannen deutsch zu sprechen! Der Film war in Originalsprache, mit spanischen Untertiteln. Jetzt verstand ich mal einfach alles.
In Arte nähen wir (natürlich von Hand, die haben hier keine Nähmaschinen in der Schule) einen Weihnachtsbär!

Am 14.11 war der 1 1/2 Geburtstag von Heleens (eine andere Austauschschülerin) Nichte. Ja, die machen hier sehr gerne Feste, nur schon sobald es einen kleinen Anlass gibt. Ich und zwei andere Austauschschüler wurden nebst Verwandten auch eingeladen! Es war ein toller Abend, mit viel Dessert... der hier an Kindergeburtstagen normalerweise zuerst gegessen wird. Es wurden zuerst also etwa fünf verschiedene Desserts angeboten, danach gab es "Aji a la gallina" (eine peruanische Spezialität) und zum Schluss noch die Geburtstagstorte.

Donnerstag lernte ich Tío Chicho kennen, das ist der Bruder meiner Mama. Er wohnt in Máncora, das ist ein sehr schöner Strand ganz im Norden Perus. Ich hoffe wir können ihn dann da mal besuchen! Er vermietet da seine Bungalows, die direkt am Meer liegen.
Er war unterwegs nach Lima und machte einen Halt hier in Chimbote. Weil dies nicht häufig vorkommt, grillierten wir zum Mittagessen im Haus der Grosseltern, und Faby und Toño (die Schwester meiner Mama) kamen auch. So war die ganze Familie mutterseits zusammen. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag bis am späten Abend da, wobei wir auch wieder Phase 10 spielten, das Spiel das ich mitgebracht habe, und sie so heiss lieben!

Am Freitag ging ich am Abend endlich Twilight 4-Part 2 schauen. Sogar bevor es in der Schweiz ausgestrahlt wurde!

Am Sonntag gingen wir zuerst Nemito bei einem Tennismatch zuschauen, und anschliessend gingen wir noch zur Mall. (Ich weiss gar nicht, ob ich das schon mal gesagt habe... Das ist eigentlich ein Einkaufszenter, und hat es in jeder Stadt in Peru, also meistens mehr als nur eines. Es ist normalerweise offen, also unter freiem Himmel. Nebst den verschiedenen Läden, hat es auch einen grossen Essbereich, und häufig auch noch ein Kino oder ein Bowling. Das hier in Chimbote ist abe leider nicht so gross.)
Am Abend für den Sonnenuntergang fuhren wir ein bisschen aus Chimbote in richtung Tortugas, also in den Süden, richtung Lima. Kate kam auch mit! Wir "kraxelten" auf einen Sandhügel, wobei meine Kamera ein bisschen Sand abbekommen hat, und sich zuerst nicht mehr öffnen wollte. Zum Glück hat sie sich wieder erholt! Danach gingen wir dann noch an den Strand (Vecique), der gefällt mir sehr, es ist einfach ein grosser Sandstrand, es hat ausser einem kleinen Restaurant aber keine Zivilisation da. Die Wellen sind relativ gross, und das Wasser ist dank dem Sand viel wärmer als in Tortugas. :)

In der folgenden Woche, war am Dienstag der Geburtstag der "Madre directora" wir hatten nur die erste Stunde Schule, und danach gab es verschiedene Vorführungen wie Tänze, etc. Natürlich tragten auch die Lehrer ihre Beiträge bei. Wir hatten früher fertig, und als ich nach Hause kam erwartete mich Post, und sogar gleich doppelt! Es hat mich sehr gefreut, dass mir Mueti und Vati einen Brief geschickt hatten, und auch die Postkarte von Elena aus Mallorca hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Danke!

Am Wochenende vom 23. November begannen wir ein bisschen früher. Nemito, Neme, Letty und ich, wir gingen am Donnerstag direkt nach der Schule nach Lima. Da wir nämlich für den Freitag Tickets fürs Lady Gaga Konzert hatten!
Donnerstag sind wir alle müde von der Fahrt angekommen, sind noch Essen gegangen, und gingen dann aber recht bald danach schlafen.
Denn am Freitag Morgen mussten wir schon wieder früh auf, wir gingen von Lima aus weiter in den Süden Perus, wir gingen bis Pisco und der Halbinsel Paracas. Wir frühstückten in Paracas in einem 5* Hotel am Meer. Ich habe noch nie so ein Frühstücksbuffet gesehen! Bei den internationalen Dingen hatte es auch "Trensa Suiza" (=Schweizer Zopf), hat mich gefreut! Wir betrachteten die Strände, gingen noch an einen Markt. Und danach gingen wir in eine Fischfabrik, die einem Onkel gehört, das ist auch der eigentliche Grund, weshalb wir dahin gegangen sind. Es war interessant zu sehen, wie sie den ganzen Fisch verarbeiten, bis er dann in der Büchse ist!



Wir machten uns dann rechtzeitig auf den Weg richtung Lima, weil wir da ja für den Abend Tickets fürs Lady Gaga Konzert hatten! Es war in einem Fussballstadion und es war wirklich toll!
Samstag besuchten wir das grösste Einkaufszenter Südamerikas (so haben sie es mir auf jeden Fall gesagt.) Wir erledigten einige Einkäufe, gingen Mittagessen und dann noch ins Kino. Am Abend gingen wir in einem anderen Einkaufszenter bowlen. Lima ist wirklich riesig, und man hat fast alles! Es hat aber auch super viel Verkehr! Ich habe eigentlich noch gar nichts gesehen... Das nächste Mal wenn ich gehe, möchte ich ins historische Zentrum!
Sonntag gingen wir nur noch die Tanten besuchen und danach machten wir uns wieder auf den Weg richtung Chimbote! Es hat mich gefreut, im Haus der einen Tante hatte es ein ElektroPiano, ich konnte endlich wieder einmal ein paar Tasten spielen.

Es war die Erstkommunion meiner zwei Geschwister, danach haben wir alle "Comida Criolla" gegessen, ich habe also wiederum neue peruanische Spezialitäten kennengelernt! Gerichte wie Carapulcra oder Pepián...

Eine Woche Später, am 1. Dezember ging ich schon wieder an ein Konzert... von Gianmarco, das ist ein Peruaner, der singt und sich mit seiner Gitarre begleitet! War sehr schön!
Somit hat die Adventszeit begonnen. Ich habe ein Päckli von meinem lieben Mami bekommen mit einem Adventskalender für mich und meine Geschwister. Es war so schön, dass der uns durch die Adventszeit begleitete!
Abgesehen davon ist alles ganz anders! Es ist warm, ganz andere Bräuche,... und nicht einmal die tanzenden und singenden Schnee- und Weihnachtsmänner und der Weihnachtsbaum, der schon den ganzen Monat in unserem Haus steht machen mir bewusst, dass Weihnachten ist. Sie verwirren mich nur noch mehr. Ich glaube dieses Jahr geht Weihnachten vorbei, ohne dass ich es merke!
Hier ist typisch für die Weihnachtszeit Panetón zu essen und heisse Schokolade zu trinken, es gehört einfach zu Weihnachten, auch wenn es Sommer ist!

Im Dezember waren in der Schule nur noch Prüfungen, ich bin nicht immer gegangen... und dann war noch der Abschluss der 5.Klässler und am letzten Schultag gab es Panetón und heisse Schokolade (ein Teilen zu Weihnachten!) Danach haben einige ihre Schuluniformen von anderen Schülern unterschreiben lassen, in meinem Schulzimmer haben sie das nicht gemacht, aber als ich auf den Pausenhof rauskam, um mit meiner Schwester nachhause zu gehen, waren plötzlich alle Primarschüler um mich herum, und wollten, dass ich ihnen unterschreibe... -.-

So haben die Ferien begonnen, ich habe ein bisschen Weihnachtsguetzli gebacken, bin auch an den Strand gegangen mit meiner Familie und es werden noch Vorbereitungen für das Weihnachtsfest der Verwandtschaft getroffen, das in unserem Haus stattfindet...

Am 28. Dezember fliegen wir nach Miami, um 2 Wochen in Florida zu verbringen! Also ich wünsche allen schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Feliz navidad y prospero año nuevo! :)

Montag, 5. November 2012

Seit 2 Monaten in Peru


Wieder einmal Hallo :D


Heute vor zwei Monaten hat mein ganzes Abenteuer begonnen, dazumals wusste ich noch überhaupt nicht, wo ich hinkomme, ich kannte genau einmal die Namen meiner Familie und nun kenne ich schon eine Menge Leute, von denen mich viele wie ein Teil, der schon immer mit ihnen da war, behandeln. Ich finde ein solches Austauschjahr etwas wunderbares, und würde es jedem weiterempfehlen.

Was habe ich von den letzten Tagen wieder neues zu erzählen...?? Also ich beginne mal am Dienstag, 30. Oktober. Ein Tag nach dem Geburtstag meiner lieben Schwester Sereina, war der Geburtstag meines Grossvaters. Wir waren nach der Schule zum Mittagessen zu einer Grillade eingeladen (Also das Mittagessen hier ist ja immer so erst um 14.30/ 15.00), wir blieben den ganzen Nachmittag. Es waren einfach die Grosseltern, Meine Tante Faby mit Toño und einigen Freunden und meine Familie da. Nach dem Essen haben wir auch noch "Pictonary" gespielt, das ist wie Tabu, einfach mit Malen. Am Späteren Abend kamen noch einige Freunde meines Grossvater, einer nahm seine Gitarre mit, und ein anderer hat dazu gesungen. Es war eine schöne Stimmung! Wir vergnügten uns noch beim "Phase 10" spielen, ein Spiel, dass ich aus der Schweiz mitbrachte, und von allen heiss geliebt wird. :)

Am Mittwoch ist in Peru "Día de la canción criolla", was wortwörtlich übersetzt Tag des Liedes der Hispoamerikaner, oder Kreolen heisst. Es wird an diesem Tag gefeiert, weil an diesem Tag viele der guten, traditionellen Musiker Perus geboren wurden. In der Schule musste jede Klasse, sein Lied vorsingen, -tanzen, -spielen, dass sie im Unterrichtsfach Kunst geübt haben. Dieser Mittwoch war auch Halloween, was in der Schule natürlich nicht gefeiert wird, weil Halloween ihren Ursprung nicht in der Kirche, sondern im Gegenteil von der Kirche sogar verabscheut wird, und unsere Schule eine sehr religiöse Schule ist. Ich kenne jetzt schon, obwohl ich die meisten Gebete nicht mitbeten kann, glaub ich schon mehr Gebete in spanisch als in Deutsch.
Am Abend kam Nele, die Austauschschülerin aus Deutschland zu mir. Wir machten uns einen gemütlichen Abend, und verteilten den kleinen, verkleideten Kindern, die an der Türe läuten kamen, auch Süsses. Was uns natürlich auch dazu verführte das eine oder andere zu vernaschen. *.*

Allerheiligen ist auch hier ein Feiertag, und meine Schule hat sogar Brücke gemacht, also stand ein langes Wochenende vor mir... Zuerst wollten wir verreisen, wir blieben dann schlussendlich aber zuhause, doch es hat trotzdem viele Überraschungen mit sich gebracht. Donnerstag Morgen blieben wir zuhause, ich spielte eine kurze Zeit auch draussen im Garten mit meinen kleineren Geschwistern, wo auch die Hunde waren... Tiago spritzte einem der Hunde ein bisschen Wasser an, minimal wenig, doch es reichte, dass dieses Tier agressiv wurde. Weil Charlie mich am wenigsten von uns dreien kannte, ging er auf mich los. Er versuchte mich zu beissen, währenddem ich hysterisch mein Bein schüttelte. Schlussendlich hatte er mir nur einige Blaue und rote Flecken, einen riesigen Schock, und kaputte Trainerhosen, die mich jetzt wenigstens immer an ihn erinnern, zurückgelassen. :D
Den Nachmittag verbrachten wir in Tortugas. Gegen den Schluss sassen wir gemütlich auf der Terasse, und knabberten ein bisschen Snacks, als mich Neme plötzlich zu sich rief, und mir sagte ich solle kommen, er habe ein Auto gesehen, dass vorne drauf ein Schild mit der Aufschrift "Suiza" hat. Ich solle kommen! Ich fragte ihn, ob er sich sicher wäre, ob es nicht einfach irgend ein peruanischer Schweizer-Fan sei, doch er versicherte mir, dass "Gringos" (ein nicht böses Wort für Ausländer oder Exotisch, also in diesem Fall so wie ich, Menschen mit eher hellen Haaren und heller Haut) darin sassen. Und tatsächlich, es war ein Paar mit einer Thurgauernummer. Sie kamen aus Frauenfeld, und starteten gerade ihre 6 Monatige Südamerika Reise, die in Lima begann... (sie liessen ihr Auto nach Lima verschiffen). Sie duschten sich in unserer Wohnung und parkierten dann ihr Auto bei uns draussen im Unterstand, um ihr Bett auszuklappen und zu schlafen. Es war ein komisches Gefühl, sich mit Schweizer zu treffen, und sich ihnen irgendwie nah zu fühlen, aber sich trotzdem Teil der anderen Einheimischen Leuten zu fühlen.


Freitag gingen wir mit den Austauschschülern aus, und Samstag waren wir zu einer Grillade eingeladen. Wir führten an diesen zwei Tagen auch noch die Hunde aus, zu denen ich nun zuerst wieder etwas Vertrauen gewinnen muss...
Ach ja am Samstag haben wir einen wunderbaren Lichteffekt in der Sonne gesehen, ein Halo.




Sonntag gingen wir gegen den Nachmittag auf "Cerro de la Paz", Hügel des Friedens, der am Ende der Stadt Chimbote liegt, und von wo aus man auf ganz Chimbote sehen kann. Es war schön! Wir betraten auch eine Kirche, die unterirdisch schön war. Man betrat sie durch einen 12m langen Gang, der absolut dunkel war, man sah also nicht einmal seine eigenen Hände, sprich gar nichts! Das hat mir also schon ein bisschen Angst gemacht!





Ja dann meine Lieben bis bald wieder! Tschüss :)

Montag, 15. Oktober 2012

La Suiza peruana

Hallo Zusammen :)

Es gibt wieder mal einen neuen Blog-eintrag, und es wird wahrscheinlich der längste je! Letztes Wochenende (Samstag, Sonntag, Montag) haben wir in den Anden verbracht, in einer Region, der sie auch "La Suiza peruana", "die peruanische Schweiz" sagen. Ich nehme an, dass dies davon kommt, dass es relativ grün ist, und Schneeberge hat... aber sonst scheint es mir völlig anders! Ich hab den höchsten Berg Perus gesehen, den Huascarán, 6768 müM. Ich habe so viele neue Eindrücke, ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll!

Am Samstag Morgen sind wir losgefahren, es war eine eidrückliche Fahrt, viel Landschaft wo einfach nichts ist, zwischendurch wieder ein einfaches Hüttchen, mit einer Wäscheleine, wo noch ein paar Hühner herumgackern... ab und zu mal ein kleines Dörfchen, das aus ein paar mehr Häuschen besteht!
Die Leute, die da wohnen haben einfach fast nichts! Wir fuhren immer höher und höher in die Anden. Mir gefallen die farbigen Röcke der indigenen Frauen und Mädchen! Ich wollte immer ein Foto mit ihnen machen, einmal habe ich gefragt, aber sie fühlen sich glaube ich beleidigt! Ich habe mich sowieso fast geschämt meine Kamera hervorzunehmen. Ein Reifen unseres Autos ist kaputt gegangen, also haben wir am Strassenrand bei einer Familie gehalten, die in einer Hütte aus Blech, Autoteilen, und anderen Dingen wohnten. Der Vater entfernte, mit seinem Sohn zusammen, unser Reifen, reparierte ihn und befestigte ihn wieder!
Im Hauptort der Gegend, in Huaraz ein Städtchen auf 3050 m, hielten wir an... Da gingen wir am Abend dann auch wieder essen, in einer französischen Crêperie, es war köstlich, und es gefiel mir, es wurde viel französisch gesprochen, was mir irgendwie so nah und vertraut vorkam! Verstehen tu ich immer noch gut, doch wenn ich versuche zu sprechen, fallen mir immer alle Wörter nur auf Spanisch ein. :D Wir gingen noch an einen kleinen Markt mit vielen farbigen Stoffen und anderen peruanischen Artesanien, bzw. handwerklichen Produkten! Dieser Markt war spitze!

Wir übernachteten in Yungay, das ist ein bisschen kleiner, es liegt auf 2350 m. Wir schliefen im Haus von einem Kollegen meiner Eltern. Es lebt eine ganze Gruppe da. Es ist eine italienische Organisation, die armen Leuten (vorallem Jugendlichen) in Peru, Ecuador, Bolivien und Brasilien hilft. Sie zeigen ihnen Handwerk mit Holz und Stein, die Frauen machen auch Sachen mit Stoffen! Sie wollen ihnen die Möglichkeit geben zu arbeiten. Ihr Ziel ist es nicht, dass sie Gewinn machen, sie wollen einfach genug haben um da zu leben. Mir gefällt auch das Klima unter den Leuten sehr! Eine Familie (die Freunde meiner Eltern), die wohnen schon seit 8 Jahren dort, dann hat es noch ganz viele Freiwillige, die mithelfen. Etwa 4 aus Italien, 2 aus Schweden und einer aus den USA. Sie sind so zwischen 20 und 30 Jahren alt! Die einen bleiben 2 Monate hier, andere ein halbes Jahr oder ein Jahr!
Sie haben auf einem Fels, der für die Einwohner eine grosse Bedeutung hat, weil da 9 Menschen bei dem Erdbeben von 1970 überlebt haben, eine Kapelle für das Volk gebaut.
Eine Schule, die sie gratis anbieten, wurde auch von ihnen aufgebaut. Und auch die Kathedrale hier in Chimbote wurde von ihnen gebaut, mit all den Kirchenbänken, holzgeschnitzt. Wie auch mein Bett! :)

In Yungay spazierten wir auf dem Campo Santo, das ist ein Park, aber mit grossem historischen Hintergrund! Unter dem Campo Santo liegt nämlich das alte Yungay, Yungay vor 1970! Yungay wurde von all den umliegenden Dörfer/ Städtchen am meisten vom Erdbeben und den gewaltigen Steinmassen, die von den hohen Bergen herunterprallten, betroffen. Unter dem Campo Santo liegen Strassen, Autos, Leichen,... Yungay soll sehr charmant gewesen sein.

Am Sonntag besuchten wir 3 Seen, die sehr hoch liegen, "Las Lagunas Llanganuco" und "Laguna parón", der auf 4140m liegt. Es ist sehr eindrücklich, rundherum liegen alles 6'000 m hohe Bergspitzen! Und das Wasser ist türkisfarben. Wir konnten alles mit dem Auto hochfahren, aber meiner Meinung nach sollte dies verboten sein, auf diesen Schotterwegchen! Also ich hatte schon ein bisschen Angst!
Ich habe viele verschiedene Vögel gesehen, von klein bis grösser, und von gelb bis rot! Ein Condór habe ich aber leider noch nicht entdeckt! Was man in dieser Region auch hätte sehen können, ist ein Puma, und Vicuñas. Ich habe aber noch eine wunderschöne Echse gesehen, blau-grün mit einem roten Kopf und "Huachuas", auch bekannt als "Ganso andino" (Chloephaga melanoptera)!
Am Abend haben die Schweden ein schwedisches Menu gekocht, es war köstlich! :) Ja und dann sind mir auch schon wieder todmüde von diesen vielen Eindrücken die Augen zugefallen...

Am Montag besuchten wir noch andere Freunde der Familie, es sie wohnen in Caraz, und es sind mehrere Familien, die da zusammen wohnen! Ursprünglich kommen alle aus Lima, sie hatten aber keine Lust mehr auf Grossstadt, und deshalb haben sie sich zusammen einen Ort gesucht, wo sie gemütlich ohne viel Geld leben können. Sie backen ihr eigenes Brot, und verkaufen es teilweise auch, wir haben gerade ein paar gekauft und nun tiefgekühlt, nun haben wir mal ein Brot, das nicht weiss und auch nicht süss ist! :)
Nach Hause sind wir einen anderen Weg gefahren, als wir hinkamen, wir fuhren dem Río Santa entlang, der nahe bei Chimbote ins Meer mündet. Wir fuhren also durch die Schlucht "Cañon del Pató", sie ist 15 km lang. Und wir sind durch 35 Tunnels gefahren! Es sind aber nicht solche Tunnels, wie man sie aus der Schweiz kennt! Es ist einfach ein dunkles Loch durch den Stein, und weil es einspurig ist, steht extra immer ein Schild vor dem Eingang: "Toca la bocina", was dazu auffordert zu hupen, damit die Autos die entgegen kommen gewarnt sind. Es ist trotzdem fast zu einem Crash gekommen! :S

Bilder:
1. Cordillera Blanca
2. indigenes Mädchen
3. Campo Santo Yungay mit Huascarán (leider mit Wolke)
4. Markt in Huaraz
5. indigene Frau
6. einer der "lagunas Llanganuco"







Ja und seit ich wieder zu Hause bin, hat es mal ein Temblor gegeben, es ist so wie ein kleines Erdbeben, einfach ein erschüttern der Erde! Ich bin sehr erschrocken, als es in meinem Bauch plötzlich zu vibriren begann!

Einmal als ich aus dem Haus ging, bemerkte ich nicht, dass Charlie, einer unserer Hunde neben mir stand, und als ich die Türe öffnete, hat er die Flucht ergriffen. Er ist einfach davon gerannt, ich wusste nicht was ich tun sollte, also rannte ich ihm einfach mal nach, der Strasse entlang, in eine Baustelle,... Aber zum Glück hat mich jemand gesehen und ist dann mit der Leine gekommen! :) Aber es war ein lustiges Erlebnis.

Am Sonntag haben wir uns mit den Austauschschülern und ihren Familien zum Essen getroffen, jeder hat was aus seinem Land, und die Mütter ein peruanisches Essen mitgebracht. Es war gemütlich und köstlich!




Montag, 1. Oktober 2012

einige Gedanken...

Ich habe noch einige Gedanken, die ich mit euch teilen will!
Es hat geheissen, dass es in der Stadt nach Fisch stinke, und das tut es manchmal wirklich... aber in meinem Teil der Stadt, Nuevo Chimbote, nicht! In Chimbote auch nicht immer, aber manchmal stinkt es wirklich! -.-  Aber mir gefällt einfach dieses Leben hier auf der Strasse! Wie es überall Musik hat, Leute die tanzen, Fahrende Wagen, die Früchte, Säfte, Süsses, oder auch gekochtes verkaufen.

In der Schule hat es ein paar Nonnen, die sind so süss.. so typisch, wie aus dem Film! Klein, rund, freundlich! Letztes mal haben sie in der Schule kontrolliert, ob die Mädchen die Haare schön zusammengebunden haben, die Haarschleife tragen, und keine Ohrringe. Jene, die ihre Kriterien nicht erfüllten, wurden auf eine Liste geschrieben... Hihi ich habe auch vergessen meine Ohrringe rauszunehmen, doch sie haben mich übersehen, ein Wunder, sonst falle ich immer am meisten von allen auf, so als "Helle" unter alles "Dunkeln"!

Jeden Montag haben wir in der Schule am Morgen "formación", da müssen wir uns aufreihen, uns zuerst nach den Anweisungen des Direktors einmal im Kreis drehen. Danach gibt es ein Gebet, und die Primarschüler singen ein Lied mit Gitarre vor, alles religiöse Lieder. Danach wird die Nationalflagge, begleitet von der Nationalhymne, hochgezogen. Und anschliessend singt man noch die Hymne der Schule.
Jeden Tag um 12 Uhr, müssen wir uns alle erheben, uns umdrehen und zum Bild der Maria schauen, und es erklingt ein Gebet durch die Lautsprecher.

Ach ja das mit der Geschwindigkeit beim Autofahren ist auch so eine Sache! Alle fahren sehr schnell, mein Vater fährt meistens so ca. 170 kmh, und das nicht auf der Autobahn, sondern auf einfachen Autosträsschen, es gibt nicht wirklich eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Und es wird auch überholt, wenn auf der Gegenspur in unmittelbarer Nähe ein Auto entgegenkommt!

Am Samstag waren wir im Haus des Grossvaters Neme, es ist schön! Es liegt im Zentrum Chimbote, doch wenn man drinnen ist merkt man gar nichts davon, den man hört keinen Lärm der Stadt. Es ist eigentlich nach altem spanischen Baustil gebaut, es ist ein Gang, unter freiem Himmel, wo dann alle Zimmer dran grenzen. Wenn man also von einem Zimmer zum anderen geht, ist man eigentlich draussen... Das gefällt mir!
Wir gingen noch in dem Vivero Forestal, dies ist wie ein Freizeitpark, mit einem kleinen Seelein, wo man drauf Bötchen fahren kann. Es hat einen kleinen Seilpark, ein Paintballfeld, und einen kleinen Zoo, wo Vögel, Kühe, Esel, Hühner, Schweine,... ja verschiedenste Tiere sind. Es hat auch noch ein altes Fischerboot, das nun aber als Museeum dient. Und ein Züglein, das einem durch die ganze Landschaft fährt.

Montag, 24. September 2012

Trujillo - die Perle des Nordens

Am Sonntag gingen wir nach Trujillo... da gefällt mir es sehr, vor allem der "Plaza de Armas"! Es ist unglaublich, im Spanischunterricht haben wir über den Brunnen und die Kathedrale gesprochen und Bilder angesehen, und jetzt war ich einfach da!! Wir haben auch Chan Chan besucht, das ist eine archäologische Stätte, Überreste der ehemaligen Hauptstadt der Chimú. Das war das Volk vor den Inkas! Auch dies war sehr eindrucksvoll.
Wir besuchten noch den berühmten Strand, ein bisschen ausserhalb von Trujillo, wo mir unteranderem vorallem das belebte Klima gefiel!
Auf dem Weg nach Hause gingen wir noch in die Mall (das sind riesige Einkaufszenter, die es fast in jeder Stadt hat. Sie sind aber ohne Dach, wenn man drinn ist sieht es für mich aus, wie in einer Stadt, wo links und rechts Kleider-, Schuh-, Sportläden oder Cafes sind.) Da war noch eine "Chilbi", wo wir auf einige Bahnen gingen! :)
Bilder:
1. Kathedrale Trujillo
2. Chan Chan
3. Pelikane
4. Plaza de Armas




Mittwoch, 19. September 2012

Treffen mit den Austauschschülern und was ich sonst so erlebe...

Am Freitag Nachmittag haben wir uns mit allen Afs Austauschschülern in Chimbote, und dem Local-Chapter (Freiwillige und der Chef von Afs Chimbote) getroffen... es war toll! Wir haben viel gesprochen und Crêpes gekocht und gegessen! Wir treffen uns ca. einmal im Monat zum plaudern, und zusammensein. Nächstes mal muss jeder eine Spezialität aus seinem Land mitbringen. Ich freue mich schon.
Am Abend war in der Schule noch ein Fest, wo alle verschiedenen Stufen einen Tanz vorführten , es wurde auch gesungen und gegessen. Hier können einfach alle tanzen, gross und klein, jung und alt, dick und dünn!

Am Samstag war ich dann eigentlich zuhause, ging noch mit einkaufen, und spielte mit Neme und Luana ein Spiel und am Abend spielten wir Verstecken im Garten!
Am Sonntag gingen wir wieder an den Strand. Sonntage gefallen mir, das sind hier immer die Familientage. Wir haben wieder gut gegessen und viel gesprochen...
Am Montag musste ich einen Test für eine Zeitschrift der Schule schreiben, über die Schweiz und wie ich mich hier fühle! Am Abend habe ich noch mit Mama geskypt. Es hat gut getan!

Gestern zeigten mir zwei aus meiner Klasse ein bisschen die Umgebung, die Parks, die Kathedrale, ein Einkaufsladen,... und anschliessend gingen wir nach Hause zu einer von ihnen!

Heute war der Geburtstag der Schule. Zuerst war Messe, wo ich den Wein zum Pfarrer bringen musste... danach sassen wir im Zimmer und kriegten was zu essen. Nach einer anderen Pause gab es noch ein Unterhaltungsprogramm der Lehrer, mit Gesang, Tanz, Schauspiel. Und anschliessend wurde auf dem ganzen Schulhof getanzt!

Ach ja das Schulsystem von hier ist sowieso ein bisschen anders, das einzige was klar ist; dass es von ca. 7.30 bis 14.00 dauert. Und es gibt eine Pause dazwischen, doch wenn man im Schulzimmer ist, kommen manchmal die Lehrer nicht, man sitzt also einfach nur da, oder sie kommen erzählen aber nur irgendwelche Geschichten... Ansonsten stehen alle auf, wenn der Lehrer eigentlich noch dabei ist etwas an die Tafel zu schreiben, oder die neben mir stehen auf, ich frage: "ist Pause", sie sagen "Nein", doch alle gehen raus... :)

Donnerstag, 13. September 2012


Hallo meine Lieben
 
Ich habe mich trotzdem noch entschieden einen Blog zu schreiben, wo ihr meinem Leben hier ein bisschen folgen könnt! Ich bin erst eine Woche hier, aber es kommt mir schon so viel länger vor!!
 
Ja zuerst, als wir in Lima ankamen hatten wir ein Camp mit allen Austauschschülern. Wir wurden über vieles informiert. Worauf wir achten müssen, was anders ist und vieles mehr... Sie haben zum Beispiel gesagt, dass es in einigen Familien unanständig ist, wenn man das Essen riecht! :) Ich verstand mich super mit Flurina, dem anderen Mädchen aus der Schweiz, und auch mit den anderen Austauschschülern war es toll! Wir konnten dieses Abenteuer gemeinsam starten, das war schön! Es sind insgesamt 70 Austauschschüler, die in Peru sind, 7 davon kommen nach Chimbote. Wir spielten mit einigen Fussball, und am Abend spielten wir Werwölfe, es war toll! Da wo wir waren war auch noch eine Art Schule, es kamen Schüler in ihrer Uniform vorbei, und sie waren sehr fasziniert von uns, alle unterschiedliche Haarfarben und Augenfarben. Sie haben sich ein bisschen im Englisch versucht! Wir haben auch schon Kolibris und faszinierend blaue Vögel gesehen!
 

Ja dies dauerte 3 Tage, danach gingen alle ihre eigenen Wege, die einen gingen schon am Freitag Abend, und die anderen erst am Samstag. Ich ging am Samstag mit 6 anderen, die in die selbe Stadt kamen. Wir mussten 7 Stunden Bus fahren! Ja es ist wirklich eine andere Welt hier! Die Busfahrt war aber sehr interessant!

Und als ich dann in Chimbote ankam, wurde ich superlieb mit Plakat und einer Zeichnung begrüsst. Wir fuhren zum Haus und assen noch ein bisschen Pizza. Es ist ein grosses Haus mit Garten, es ist aber umgeben mit einer Mauern, doch es ist schön! Ich teile mir ein Zimmer mit Luana. Da ist auch ein begehbarer Kleiderschrank und ein Bad dabei. J

Am Sonntag gingen wir an den Strand "tortugas", es sei der schönste und der Strand ohne Abfall… Und diese Bucht ist wirklich schön! Sie haben da ein gemietetes Häuschen. Es waren nicht sehr viele Leute dort, weil es ja Winter ist, im Sommer habe es mehr! Das Wasser ist ähnlich warm wie der Vierwaldstättersee im Sommer, ich hab es mir kälter vorgestellt. Wir sahen viele Pelikane (die sind unglaublich gross) und ganz schwarze Wasservögel und auch schwarz-weisse mit einem roten Schnabel, ich habe aber schon vergessen wie die heissen…
Sie kannten alle Leute die da waren. Ich glaube hier kennt sowieseo jeder ein bisschen jeden.
Wir gingen Essen, Cebiche (dies ist eine Spezialität von hier, mit Fisch!) mhhh!! Es gibt ein typisch peruanisches Getränk, das hier oft getrunken wird, es heisst „Inca Cola“ und ist ganz Gelb, es riecht etwa wie Kaugummi!! ^.^
Es waren noch einige Freunde dabei, unter ihnen war auch ein Mädchen in meinem Alter, sie ist sehr nett!
Nach dem Essen gingen wir auf einen erhöhten Punkt der Bucht und haben noch den Sonnenuntergang geguckt und gingen dann wieder nachhause.
 
 
 
 
Ja, hier ist es völlig anders! Ich muss mich noch ein bisschen daran gewöhnen! Neues Land, neue Familie, neue Kultur, neue Schule, neue Freunde,... ach ja und eine neue Sprache. Es ist noch recht schwer, wenn mehrere Leute untereinander sprechen, oder wenn sie schnell sprechen verstehe ich gar nix. Wenn jemand nur zu mir spricht geht es schon besser, aber ich hoffe trotzdem, dass sich mein Spanisch möglichst schnell verbessert!
 
Seit 3 Tagen gehe ich zur Schule, mit Schuluniform! :) Am ersten Morgen musste ich mich vor allen vorstellen. :S Ja und nun kennen mich alle aus der Schule, es sind 950 Schüler. Ich bin die einzige Austauschschülerin, und auch eine der Einzigen, die nicht schwarze oder dunkelbraune Haare und dunkelbraune Augen hat... Ich werde von vielen Jüngeren Schülern immer mit Namen begrüsst, und wenn ich verbeigehe, höre ich häufig mein Name! Es starren mich auch alle an. Da fühlt man sich fast ein bisschen blöd! Gestern kam ein kleiner Junge mit einem Coupon für eine Umarmung hihi und sagte "yo tu abrazo! yo tu abrazo!" und als ich gerade nach hause gehen wollte, fragte eine sogar nach einem Autogramm... Wie komisch! Aber die sind sich das nicht gewöhnt!
In der Klasse hat es 38 Schüler. Am Freitagabend ist ein fest in der Schule.